Extinct, 2011-2016, Pigmentprints, 60cm x 40cm
Für die Arbeit Extinct habe ich Porträts von Tierpräparaten angefertigt, die ausgestorbene Tiere der Neuzeit darstellen.
Dabei interessiert mich der Blick in die Augen, weil auf Fotografien schwer zu entscheiden ist, ob die längst ausgestorbenen Tiere tatsächlich nicht mehr leben.
Coregonus oxyrinchus Der Nordseeschnäpel, auch als Rheinschnäpel, Houting und Kleine Schwebrenke bezeichnet, war eine Fischart aus der Familie der Lachsfische. Die Art ist vermutlich in den 1940er Jahren aufgrund von Gewässerverschmutzung ausgestorben. Die Schnäpel in der Nordsee waren bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wirtschaftlich bedeutsame Speisefische. 1917 wurden 5000 kg gefangen, 1921 1000 kg, 1933 noch 100 kg, 1939 3 kg.
Equus quagga quagga Das Quagga war eine weit verbreitete Zebraform in Südafrika. Das letzte Quagga starb 1883 im Zoo von Amsterdam.
Raphus cucullatus Der Dodo war ein großer flugunfähiger Vogel auf Maurizius, Réunion und im indischen Ozean. Er war sehr zutraulich und hatte keine Angst vor Menschen. Der letzte Dodo soll 1681 von einem spanischen Seefahrer erschlagen worden sein.
Equus ferus przewalskii Das letzte freilebende Przewalski-Pferd wurde 1969 gesehen. Es blieb bisher nur deshalb erhalten, weil einige Großgrundbesitzer und Zoos die letzte Wildpferdart in Gefangenschaft weiter züchteten. Heute gibt es wieder ca. 2000 Individuen.
Ectopistes migratorius Die Wandertaube zählte noch Anfang des 19. Jahrhunderts mit 3-5 Milliarden Exemplaren zu den häufigsten Vogelarten der Welt. Der letzte wild lebende Vogel wurde 1900 abgeschossen.
Hemichromis sacer Dieser Buntbarsch lebte bis 1989 im See Genezareth in Israel. Seitdem wurde er weder im See noch auf den lokalen Märkten gesichtet. Die Zerstörung des Sumpfgebiets im nördlichen Teil des Sees kann der Grund für sein Verschwinden sein.
Leicophalus herminieri Leiocephalus herminieri ist eine ausgestorbene Echsenart aus der Familie der Glattkopfleguane. Benannt ist sie nach dem französischen Naturforscher Félix Louis L'Herminier. Es gibt fünf Museumsexemplare, von denen drei in Paris, eines in London und ein weiteres in Leiden aufbewahrt werden. Lebensweise, Aussterbeursachen und genauer Zeitpunkt des Aussterbens von Leiocephalus herminieri sind unbekannt.
Thylacinus cynocephalus Der Beutelwolf, auch als Tasmanischer Tiger bekannt, war das größtes fleischfressendes Beuteltier in Australien. Der letzte Beutelwolf starb 1936 im Zoo von Tasmanien.
Borikenophis sanctaecrucis Der St. Croix Racer ist eine Schlangenart aus der Familie der Colubridae, die auf den Jungferninseln vorkam und vermutlich seit 1898 ausgestorben ist.
Conuropsis carolinensis Einst trat der Karolinasittich, eine nordamerikanische Papageienart, massenhaft in Schwärmen auf. Der letzte Karolinasittich starb 1918 im Zoo von Cincinnati, kurz nach dem Tod seiner Partnerin, mit der er 30 Jahre zusammen lebte.
Coregonus hiemalis Die Gravenche gehörte zu den am stärksten gefangenen Speisefischen des Genfersees. Die Überfischung sorgte dafür, dass sie bereits in den 1920er Jahren extrem selten war und seit dem Jahr 1950 nicht mehr nachgewiesen wurde.
Pseudophilautus malcolmsmithii Der Malcolm Smith Frosch aus der Familie der Rhacophoridae lebte früher in Sri Lanka ist uns nur wegen dieses 1927 gefundenen Einzelexemplars bekannt.